Anus praeter

Die Anlage eines künstlichen Darmausganges, auch Stoma oder Anus praeter genannt, betrifft häufig Menschen mit Dickdarm- und speziell Enddarmkrebs.
Bei fortgeschrittenen oder tief sitzenden Tumoren im Enddarm (Rektum) kann es passieren, dass der Schließmuskel am unteren Ende des Dickdarms mit entfernt werden muss, um alle Krebszellen auszuräumen. Ohne funktionierenden Schließmuskel lässt sich der Stuhlgang aber nicht mehr zurückhalten – er würde somit ständig aus dem Darm herausfließen. Um dies zu vermeiden, wird der Anus verschlossen und der Darm meist auf die linke Bauchdecke ausgeleitet. Die Austrittsstelle erhält einen geruchsdichten Auffangbeutel, in dem sich der Stuhlgang sammelt. Aber auch bei anderen Darmerkrankungen wie schweren Entzündungen der Darmschleimhaut kann ein künstlicher Darmausgang notwendig werden.